Taucher „fischen“ in Nordsee nach Geisternetzen

Deutsche Taucherinnen und Taucher haben sich vor den Ostfriesischen Inseln in der Nordsee auf die Suche nach Geisternetzen gemacht. Im Rahmen des Projektes „Geisternetze Ostfriesland“ suchen die professionellen Taucher von Ghost Diving Germany nach Fischernetzen, die in der Nordsee verloren gegangen sind und nun eine Gefahr für die Tier- und Umwelt darstellen. Sie bargen gestern die ersten etwa 50 Kilo herrenlose Netze.

Das einwöchige Projekt soll einen kleinen Teil zum Umweltschutz beitragen und auf die Problematik des Mülls in den Meeren aufmerksam machen, hieße es. Nach Schätzungen befinden sich mehr als 640.000 Tonnen Geisternetze in den Weltmeeren.

„Diese Netze tun das weiter, wofür sie gebaut wurden, nämlich Tiere einfangen, und das sehr unselektiv“, sagte Biologe Lars Gutow vom Alfred-Wegener-Institut am Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Fische und andere Meeresbewohner verfangen sich in den verlorenen Netzen und verenden. Die aus Kunststoff bestehenden Netze reiben über den Boden und stören das Ökosystem der Meere. Sie bauen sich dazu kaum ab, sagte Gutow.