OeNB rechnet für 2022 mit bis zu neun Prozent Inflation

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Inflationseinschätzung für das Jahr 2022 nach oben revidiert. Im Falle einer weiteren Verschärfung des Ukraine-Konflikts und deutlicher Gaslieferungsausfälle könnte die Inflation empfindlich ansteigen – auf bis zu neun Prozent. Das geht aus dem heute veröffentlichten OeNB-Prognoseupdate hervor.

Nach diesem Szenario würde nicht nur die Inflation sprunghaft ansteigen, sondern auch das BIP-Wachstum 2022 fast vollständig verschwinden, so OeNB-Gouverneur Robert Holzmann in der Aussendung. Erfreulich seien hingegen die Beschäftigungszahlen. Diese liegen Holzmann zufolge über dem Vorkrisenniveau, die Arbeitslosigkeit darunter. Der Arbeitsmarkt sehe so gut aus wie schon lange nicht mehr.

Hinsichtlich der Geldpolitik auf dem Euro-Geldmarkt wird seitens der OeNB mit Entscheidungen über eine etwaige erste Leitzinserhöhung im Sommer 2022 gerechnet. Seit 2016 verharrt der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) bei null Prozent. Angesichts der hohen Inflation steigt der Druck auf die Währungshüter, die Zinswende bald einzuleiten.