Schallenberg: „Auf Westbalkan keine Zeit mehr verlieren“

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat beklagt, dass die EU bereits zu viel Zeit bei den Gesprächen zur Annäherung der Westbalkan-Länder an die EU verloren habe. Dabei sei das eine „sehr wichtige Phase für die europäische Integration“, sagte Schallenberg in einer Ansprache bei der 12. Ausgabe der Konferenz „The State of The Union“ heute in Florenz im Beisein der serbischen Ministerpräsidentin Ana Brnabic.

„Die Zusammenarbeit kann ein Instrument sein, um die Normalisierung der Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo zu erleichtern, denn wenn sie in einem größeren Rahmen erfolgt, könnten die Dinge auf politischer Ebene einfacher sein“, fügte Schallenberg hinzu. Als Beispiel nannte der Außenminister Südtirol. „Südtirol ist ein Beispiel dafür, wie zwei Länder zusammenarbeiten können. Es braucht jedoch einen politischen Willen dazu“, so Schallenberg.

„Die regionale Zusammenarbeit ist für uns einer der wichtigsten Aspekte“, antwortete Brnabic während der Podiumsdiskussion. Die Europäische Union hatte 2014 die Beitrittsverhandlungen mit Belgrad aufgenommen. In den vergangenen Jahren, zum Teil auch infolge der Coronavirus-Pandemie, hatte Serbien jedoch nur geringe Fortschritte im Beitrittsprozess gemacht. Der EU bleibt aber der wichtigste Außenhandelspartner des Balkanlandes.