Chinesische Kampfflugzeuge in Taiwans Luftverteidigungszone eingedrungen

China hat erneut mehrere Kampfflugzeuge in die Luftverteidigungszone Taiwans geschickt. Unter den 18 chinesischen Flugzeugen waren zwölf Kampfjets vom Typ J-16 und J-11 und zwei H-6-Bomber, wie das Verteidigungsministerium in Taipeh gestern erklärte. Es handelte sich um den zweitschwersten Vorfall dieser Art seit Jahresbeginn. Im Jänner waren nach Angaben Taipehs 39 chinesische Flugzeuge in Taiwans Luftverteidigungszone eingedrungen.

Das taiwanische Verteidigungsministerium erklärte, es habe heute seinerseits Flugzeuge losgeschickt, um Warnungen auszusenden. Zudem sei die Raketenabwehr aktiviert worden. Taiwan hatte erst im September 2020 damit begonnen, seine Daten über Verletzungen der eigenen Luftverteidigungszone zu veröffentlichen. Die Zone ist deutlich größer als der eigentliche Luftraum der Insel, zum Teil überschneidet sie sich mit der chinesischen.

Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die notfalls mit Gewalt unter die eigene Kontrolle gebracht werden soll. Insgesamt verzeichnete Taiwan vergangenes Jahr 969 eindringende chinesische Kampfflieger. Der bisherige Höhepunkt war im Oktober, als in den vier Tagen um den Nationalfeiertag Chinas insgesamt 149 Kampfflugzeuge in Taiwans Luftverteidigungszone eindrangen. In diesem Jahr wurden bereits Verstöße durch mehr als 370 chinesische Flugzeuge registriert.