Bericht: Bulgarien droht mit Veto gegen Ölembargo

Bulgarien droht einem Medienbericht zufolge mit einem Veto gegen das geplante Sanktionspaket gegen Russland, sollte das südöstliche EU-Land keine Ausnahmeregelung beim geplanten Ölembargo gegen Russland erhalten. Das berichtete der private Fernsehsender Nova in Sofia gestern.

Die EU-Kommission habe laut Nova eine Änderung des Sanktionsplans vorgelegt, in der vorgeschlagen sei, eine Ausnahmeregelung für Ungarn, die Slowakei und Polen einzubeziehen. Das sei aber nicht für Bulgarien vorgeschlagen worden. Sollte Bulgarien nicht zu den Ausnahmen hinzugefügt werden, werde es ein Veto verhängen, berichtete Nova. Aus Sofia habe es eine „rote Flagge“ gegeben, hieß es weiter.

Einzige Raffinerie im Land gehört Lukoil

Bulgarien hat nur eine Erdölraffinerie, die dem russischen Ölkonzern Lukoil gehört. Die nahe der Schwarzmeer-Stadt Burgas gelegene Einrichtung verarbeitet als wichtigster Treibstofflieferant des EU-Landes etwa zur Hälfte russisches Erdöl.

Bulgarien könne rein technologisch auch ohne russisches Erdöl auskommen, hatte Vizeregierungschef und Finanzminister Assen Wassilew erläutert. Das würde aber die Preise für Treibstoff deutlich erhöhen.