Maskenpflicht in Handel und „Öffis“ bleibt bis Anfang Juli

Die Maskenpflicht für den lebensnotwendigen Handel bleibt vorerst bestehen. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat der Forderung der Gewerkschaften, auch im Handel und Banken auf den Coronavirus-Schutz zu verzichten, eine Absage erteilt. Die Verordnung mit den auch für Krankenhäuser und Pflegeheime, „Öffis“ und Behörden geltenden Maßnahmen zum Schutz vulnerabler Personen gilt zumindest bis 8. Juli.

Rauch argumentierte am Freitag in der ZIB2, dass vor Kurzem erstmals zwei neue Coronavirus-Varianten – BA.4 und BA.5 – in Österreich festgestellt worden seien. Das sei „ein heikler Zeitpunkt, um jetzt weitere Lockerungen zu verkünden“. Da neue Lockerungsschritte ins Auge zu fassen „wäre in meinen Augen jetzt nicht angezeigt“. Man beobachte die Lage sehr genau, wenn sie stabil bleibt und die Zahlen weiter sinken, halte er es „durchaus für möglich, zum Sommerbeginn weiter zu gehen“.

Gesundheitsminister Rauch zur CoV-Situation

Am Freitag wurden die möglichen CoV-Szenarien für den Herbst präsentiert. Im Interview spricht Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) über die Ergebnisse. Auch die Debatte über das Wahlarztsystem, die Vermögenssteuer und Gewinnabschöpfung sind Themen.

Seit dem letzten großen Lockerungsschritt Mitte April gilt die FFP2-Pflicht – zum Schutz vulnerabler Personen – nur noch in geschlossenen Räumen von Krankenanstalten und Heimen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis, im Kundenbereich des lebensnotwendigen Handels, im Parteienverkehr der Verwaltungsbehörden und in Einrichtungen zur Religionsausübung außerhalb von Messen.

Vier Szenarien für den Herbst

Die Regierung arbeitete für die Bewältigung des dritten Pandemieherbsts gemeinsam mit 80 Expertinnen und Experten einen Variantenmanagementplan (VMP) aus. Dieser deckt vier mögliche Szenarien für die Weiterentwicklung der Pandemie ab. Gesundheitsminister Rauch stellte das Papier am Freitag erstmals vor, eine Letztfassung soll im Juni vorliegen.

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Die gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) beobachtet die Entwicklung genau. Bald werde man weitere Einschätzungen vornehmen können, steht im neuen Bericht. Unbedingte Priorität habe aktuell die Vorbereitung auf Herbst. Die Krisenkoordinatoren unter der Leitung von Katharina Reich und Rudolf Striedinger haben den von Rauch präsentierten Entwurf für den Variantenmanagementplan „zum Review“ vorgelegt bekommen.

Man sei „weiterhin in die Vorbereitungen für den Herbst vollinhaltlich eingebunden“, heißt es in dem gestern veröffentlichten Bericht. Aktuelle Daten lassen laut GECKO darauf schließen, dass eine frühere BA.1-Infektion nicht ausreichend vor einer Infektion mit BA.4/BA.5 schützt.