Aus dem von russischen Truppen belagerten Asow-Stahl-Werk in Mariupol sind nach Angaben der ukrainischen Regierung alle Frauen, Kinder und ältere Menschen herausgeholt worden. Das teilte am frühen Abend die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk mit. In dem Industriekomplex, in dem sich auch ukrainische Soldaten verschanzen, haben seit Wochen auch zahlreiche Zivilistinnen und Zivilisten Schutz gesucht.
In den vergangenen Tagen gelang es nach ukrainischen Angaben, im Zuge von UNO-geführten Einsätzen über 500 Menschen aus der Stadt und aus dem Stahlwerk zu evakuieren.
Sollte nun auch das Stahlwerk fallen, hätte Russland die strategisch wichtige Hafenstadt gänzlich eingenommen, was für Moskau ein wichtiger militärischer Erfolg wäre. Bisher steht mit Cherson lediglich eine bedeutende ukrainische Stadt völlig unter russischer Kontrolle. Erklärte Ziele Moskaus sind derzeit die Herstellung einer Landverbindung zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sowie die vollständige Einnahme der ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk.