Überschreitung der 1,5-Grad-Schwelle bis 2026 möglich

Die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres könnte bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. So liege die Wahrscheinlichkeit, dass im Fünfjahreszeitraum 2022 bis 2026 mindestens ein Jahr einen Temperaturanstieg von über 1,5 Grad erreiche, bei fast 50 Prozent, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf.

Das heißt aber nicht, dass die 1,5-Grad-Marke in diesem Fall dauerhaft überschritten wird, in den Folgejahren könne der Wert auch wieder niedriger liegen, so die WMO. Im Schnitt rechnen Fachleute für die kommenden Jahre aber mit weiter steigenden Temperaturen.

2015 galt es noch als praktisch ausgeschlossen, dass die Marke von 1,5 Grad innerhalb von fünf Jahren erreicht wird. In dem Jahr einigte sich die Weltgemeinschaft im Pariser Klimaabkommen, die dauerhafte Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken.

2016 bisher heißestes Jahr

Weltweit gesehen war das heißeste Jahr bisher 2016, als die globale Durchschnittstemperatur etwa 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850–1900) lag. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Rekord bis 2026 gebrochen wird, liege bei 93 Prozent, so die WMO.

Genauso wahrscheinlich sei es, dass die durchschnittliche Temperatur über den Fünfjahreszeitraum 2022 bis 2026 höher liege als in den fünf Jahren davor. Die Berechnungen hat die britische Meteorologiebehörde für die WMO vorgenommen.