Zwei Journalistinnen in Mexiko getötet

In Mexiko sind zwei Journalistinnen getötet worden – die zehnte und elfte Tötung von Medienschaffenden in diesem Jahr. Nach einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft des ostmexikanischen Bundesstaates Veracruz von gestern kamen in der Gemeinde Cosoleacaque die Direktorin des lokalen Nachrichtenportals El Veraz, Yessenia Mollinedo, und eine Reporterin vom selben Medium, Sheila García, ums Leben.

Nähere Informationen gab es von der Behörde nicht, sie sprach in der Mitteilung auf Twitter lediglich von bedauernswerten Vorfällen, die untersucht würden. Nach örtlichen Medienberichten wurden die beiden Kolleginnen von Unbekannten erschossen, als sie ein Geschäft verließen und auf ein Auto zugingen.

Gefährlichstes Land für Reporter

Erst am Donnerstag war nahe der westmexikanischen Stadt Culiacan die Leiche des bekannten Kolumnisten Luis Enrique Ramirez – des neunten getöteten Journalisten in diesem Jahr in Mexiko – gefunden worden. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen sieben Journalisten in Mexiko im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden.

Mexiko war damit zum dritten Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten und Journalistinnen. Oft sind es Drogenkartelle und korrupte Lokalpolitiker, die gegen die Presse vorgehen. Insgesamt wurden in Mexiko 2021 im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert. Fast 100.000 Menschen gelten als verschwunden.