Präsidentenmord in Haiti: Dritte Anklage in USA

Rund zehn Monate nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moise ist ein dritter mutmaßlich Beteiligter in den USA angeklagt worden. Dem 51-jährigen Haitianer würden Verschwörung zum Mord oder zur Entführung außerhalb der USA sowie das Leisten materieller Unterstützung mit Todesfolge vorgeworfen, teilte das US-Justizministerium heute mit.

Der Mann sei am Freitag aus Jamaika an die USA ausgeliefert worden und habe gestern einen ersten Gerichtstermin in Miami wahrgenommen. Er soll für die Aktion gegen den Präsidenten Fahrzeuge organisiert und Schusswaffen zu beschaffen versucht haben. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Moise war in der Nacht auf den 7. Juli vergangenen Jahres in seiner Residenz in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince mit zwölf Schüssen getötet worden. Rund 20 kolumbianische Söldner und mehrere haitianisch-US-amerikanische Doppelstaatsbürger sollen daran beteiligt gewesen sein. Die Ermittler und Ermittlerinnen in den USA gehen davon aus, dass der Plan ursprünglich lautete, Moise zu entführen. Die Hintergründe der Tat sind noch immer unklar.