Proteste nach Wahlsieg von Diktatorensohn auf Philippinen

Nach der Präsidentenwahl auf den Philippinen haben Hunderte Menschen vor dem Büro der Wahlkommission in Manila demonstriert. Sie warfen der Behörde Wahlbetrug vor und wollen den nach einer inoffiziellen Auszählung erwarteten Sieg von Diktatorensohn Ferdinand „Bongbong“ Marcos jr. nicht anerkennen. Bei der Abstimmung gestern hatten Tausende Bürger und Bürgerinnen aufgrund von Fehlfunktionen der Stimmenzählmaschinen nicht wählen können.

In einigen Bezirken harrten Wähler und Wählerinnen die ganze Nacht vor den Wahllokalen aus, um auf eine Reparatur oder Ersatz zu warten – meist vergeblich. Die Wahlkommission (COMELEC) lehnte Forderungen nach einer Verlängerung der Abstimmung aber ab und betonte, die Zahl der defekten betroffenen Maschinen sei sehr gering.

„Kampf gegen Wahlbetrug“

Die Demonstrierenden trugen Plakate, auf denen es unter anderem hieß: „COMELEC, inkompetent, strafrechtlich verfolgen!“ und „Kampf gegen Wahlbetrug“. Viele skandierten: „Das Volk, die Nation leisten jetzt Widerstand.“ Die Polizei griff ein und löste die Kundgebung auf.

Bei der Wahl bekam Marcos jr. nach einer inoffiziellen Auszählung fast doppelt so viele Stimmen wie seine schärfste Konkurrentin, die Oppositionsführerin Leni Robredo. Offizielle Ergebnisse kann aber nur der Kongress (bestehend aus Senat und Abgeordnetenhaus) verkünden. Das wird erst in einigen Wochen erwartet.

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