Baerbock: Botschaft öffnet wieder

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat bei einem Besuch in der Ukraine die Wiedereröffnung der Mitte Februar geschlossenen deutschen Botschaft in der Hauptstadt Kiew noch heute angekündigt.

Die Arbeit der Botschaft werde in Minimalpräsenz wieder aufgenommen, sagte die Grünen-Politikerin in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. In der Botschaft werde es zunächst einen eingeschränkten Betrieb geben.

Baerbock ist als erstes deutsches Kabinettsmitglied seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine in die Hauptstadt Kiew gereist. Sie machte sich zunächst im Vorort Butscha ein Bild von der Lage.

Annalena Baerbock
Reuters/Carlos Barria

Dort waren nach dem Abzug der russischen Truppen mehr als 400 Leichen gefunden worden – teils mit auf den Rücken gebundenen Händen. Baerbock sicherte der Ukraine Unterstützung bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen zu.

„Diese Opfer könnten wir sein“

„Wir sind es diesen Opfern schuldig, dass wir hier nicht nur gedenken, sondern dass wir die Täter zur Verantwortung bringen und ziehen“, sagte sie: „Das werden wir als internationale Gemeinschaft tun. Das ist das Versprechen, das wir hier in Butscha geben können und geben müssen“, betonte sie. Begleitet wurde die Ministerin von der ukrainischen Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa, die die Vorfälle untersucht.

Baerbock, die von schwer bewaffnetem Sicherheitspersonal geschützt wurde und eine Splitterschutzwest trug, zeigte sich erschüttert. Man spüre in Butscha eindringlich: „Diese Opfer könnten wir sein.“ Man sehe Spielplätze, Supermärkte, Menschen, die zur Arbeit gingen. „Und dann sieht man die schlimmsten Spuren von Verbrechen genau daneben.“