Proteste in Sri Lanka: Behörden erteilen Schießbefehl

Nach den tödlichen Ausschreitungen in Sri Lanka haben die Behörden den Schießbefehl erteilt, um weitere Unruhen zu unterdrücken. Die Sicherheitskräfte seien angewiesen worden, auf jeden zu schießen, der öffentliches Eigentum plündert oder Menschenleben gefährdet, erklärte das Verteidigungsministerium gestern. Am Vortag war bereits eine Ausgangssperre verhängt worden, der sich die Menschen vielerorts jedoch widersetzten.

Ein Sicherheitsbeamter auf Sri Lanka geht an einem ausgebrannten Fahrzeug vorbei
APA/AFP/Ishara S. Kodikara

So schoss die Polizei an zwei Orten in die Luft, um Gruppen von Menschen auseinanderzutreiben, die Fahrzeuge anzünden wollten. Zuvor hatte eine wütende Menschenmenge ein Fahrzeug angegriffen und in Brand gesetzt, in dem der ranghöchste Polizist der Hauptstadt Colombo saß. Außerdem wurde ein Luxushotel in Brand gesetzt, das einem Verwandten des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Mahinda Rajapaska gehören soll.

Proteste in Sri Lanka
APA/AFP/Ishara S. Kodikara

Die seit Wochen andauernden Proteste im von einer schweren Wirtschaftskrise erschütterten Sri Lanka sind zuletzt gewaltsam eskaliert. Mit Bussen nach Colombo gefahrene Anhängerinnen und Anhänger Rajapaksas griffen demonstrierende Regierungsgegnerinnen und -gegner mit Stöcken und Knüppeln an, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.