Song-Contest-Beitrag von Georgien: Circus Mircus mit dem Song „Lock Me In“
EBU/Nathan Reinds
Song Contest

Zweites Semifinale wird bunt und schneller

15 Teilnehmerländer sind bereits fix im Finale, für die Kandidatinnen und Kandidaten aus 18 weiteren Ländern geht es am Donnerstag im zweiten Halbfinale des 66. Eurovision Song Contest in Turin um alles oder nichts. Österreich ist bereits ausgeschieden – mit der Partynummer „Halo“ konnten LUM!X und Pia Maria im deutlich von langsamen Balladen dominierten ersten Semifinale nicht punkten. In der Show am Donnerstag wird es insgesamt deutlich schneller – und bunter.

Von den ganz großen Favoritinnen und Favoriten ist in der zweiten Show kaum jemand dabei. Einzig Schweden wird bei den Buchmachern auch tatsächlich eine Chance auf eine Topplatzierung eingerechnet. Mit Cornelia Jakobs und „Hold Me Closer“ probiert das ehrgeizige Song-Contest-Land heuer eine weniger glattgebügelte Popnummer als zuletzt üblich und versucht es mit einem Schuss mehr Authentizität.

Der polnische Sender TVP wollte eigentlich intern einen Kandidaten küren – weil sich die Jury nicht einig wurde, ließ man letztlich doch das Publikum abstimmen. Das entschied sich klar für den in den USA geborenen Sänger Ochman, der mit der düsteren Midtempo-Ballade „River“ einen sehr großen Stimmumfang zeigt.

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Song-Contest-Beitrag von Finnland: The Rasmus mit dem Song „Jezebel“
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The Rasmus aus Finnland mit „Jezebel“
Song-Contest-Beitrag von Israel: Michael Ben David mit dem Song „LM“
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Michael Ben David mit „I.M“ für Israel
Song-Contest-Beitrag von Serbien: Konstrakta mit dem Song „In corpore sane“
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Konstrakta aus Serbien mit „In corpore sano“
Song-Contest-Beitrag von Aserbeidschan: Nadir Rustamli mit dem Song „Fade to Black“
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Aus Aserbeidschan Nadir Rustamli mit „Fade to Black“
Song-Contest-Beitrag von Circus Mircus mit dem Song „Lock Me In“
EBU/Nathan Reinds
Circus Mircus aus Georgien mit „Lock Me In“
Song-Contest-Beitrag von Malta: Emma Muscat mit dem Song „I Am What I Am“
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Emma Muscat aus Malta mit „I Am What I Am“
Song-Contest-Beitrag von San Marino: Achille Lauro mit dem Song „Stripper“
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Achille Lauro für San Marino mit „Stripper“
Song-Contest-Beitrag von Australien: Sheldon Riley mit dem Song „Not the Same“
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Der Australier Sheldon Riley mit „Not the Same“
Song-Contest-Beitrag von Zypern: Andromache mit dem Song „Ela“
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Andromache mit „Ela“ für Zypern
Song-Contest-Beitrag von Irland: Brooke mit dem Song „That’s Rich“
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Brooke mit „That’s Rich“ für Irland
Song-Contest-Beitrag von Nordmazedonien: Andrea mit dem Song „Circles“
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Aus Nordmazedonien Andrea mit „Circles“
Song-Contest-Beitrag von Estland: Stefan mit dem Song „Hope“
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Für Estland Stefan mit „Hope“
Song-Contest-Beitrag von Rumänien: WRS mit dem Song „Llamame“
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Aus Rumänien WRS mit „Llamame“
Song-Contest-Beitrag von Polen: Ochman mit dem Song „River“
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Ochman mit „River“ für Polen
Song-Contest-Beitrag von Montenegro: Vladana mit dem Song „Breathe“
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Aus Montenegro Vladana mit „Breathe“
Song-Contest-Beitrag von Belgien: Jeremie Makiese mit dem Song „Miss You“
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Für Belgien Jeremie Makiese mit „Miss You“
Song-Contest-Beitrag von Schweden: Cornelia Jakobs mit dem Song „Hold Me Closer“
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Cornelia Jakobs mit „Hold Me Closer“ für Schweden
Song-Contest-Beitrag von Tschechien: We Are Domi mit dem Song „Lights Off“
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Aus Tschechien We Are Domi mit „Lights Off“

Ich-Botschaften und Empowerment

Gleich mehrere Kandidatinnen und Kandidaten versuchen mit einem klassischem Song-Contest-Thema auf der Erfolgswelle von Conchita, Netta und Co. zu surfen. Michael Ben David aus Israel schickt mit „I.M“ gleich die erste Ich-Botschaft in Richtung Gay-Community aus, Emma Muscat aus Malta legt später mit „I Am What I Am“ nach.

Wie seit sieben Jahren ist auch heuer Australien wieder mit dabei, ob sich die lange Anreise für Sheldon Riley mit „Not the Same“ gelohnt hat, wird sich weisen: Sein Auftritt in langer Robe und Glitzergesichtsvorhang gehört zumindest optisch in die Kategorie „auffällig“.

Außerhalb der Schubladen

Das gilt auch für das georgische Künstlerkollektiv Circus Mircus, das seinem Motto „Genre ist etwas für Schwache“ treu bleibt und mit der experimentellen Indie-Rock-Nummer „Lock Me In“ antritt. Genauso wenig in eine Schublade pressen lässt sich der klar abseits des Mainstreams angesiedelte Beitrag Serbiens „In corpore sano“, gesungen von Sängerin Konstrakta, der mit rhythmischem Sprechgesang und assoziativer Textfläche punkten will.

Für San Marino tritt mit Achille Lauro ein italienischer Rapper an, der mit dem Song „Stripper“, seiner Performance und dem Styling aber klar im Windschatten der Vorjahressieger Maneskin mitreisen will.

Ein Gruß aus der Jahrtausendwende

Auch nicht das erste Mal versucht ein Land mit bekannten Namen zu punkten: Finnland schickt The Rasmus, eine Alternative-Rock-Band, die Anfang der 2000er Jahre mit „In the Shadows“ europaweit den Durchbruch schaffte. Mit neuer Gitarristin und der radiotauglichen Rocknummer „Jezebel“ gewannen sie den finnischen Vorentscheid und versuchen ihr Glück nun in Turin.

Schnellere Nummern kommen im zweiten Semifinale auch aus Rumänien, Estland und Irland. Während der rumänische Tänzer-Sänger WRS mit „Llamame“ in Richtung Latino-Dance-Fans schielt, reitet Stefan aus Estland mit „Hope“ aus der Nische Italo-Western-Pop ein.

Liveticker auf ORF.at

Das Semifinale am Donnerstag ist so wie das Finale am Samstag ab 21.00 Uhr live in ORF1 und im Livestream in tvthek.ORF.at zu sehen. ORF.at begleitet den Bewerb mit einem Liveticker – samt Bildern, animierten GIFs und Social-Media-Kommentaren.

Folkloristisch angehaucht legt es Zypern mit Sängerin Andromache und „Ela“ an. Die irische Sängerin Brooke will sich mit einer leichten Pop-Disco-Nummer mit dem Titel „That’s Rich“ nicht ganz genau auf ihr Zielpublikum festlegen. Radiotaugliches kommt aus Tschechien mit der Elektro-Pop-Band We Are Domi und dem Song „Lights Off“.

Emotionale Balladen, die Zweite

Deutlich mehr investiert hat, wie schon in den vergangenen Jahren, Aserbaidschan, von wo Nadir Rustamli mit der aufwendig produzierten Ballade „Fade to Black“ anreist. Ebenfalls dem Trend zur langsamen Trennungsschmerznummer folgen Nordmazedonien mit Sängerin Andrea und „Circles“ sowie Belgiens Sänger Jeremy Makiese mit der Funk-Soul-Nummer „Miss You“. Aus Montenegro kommt mit Sängerin Vladana und „Breathe“ eine große Balkanballade mit dramatischer Steigerung.

Teletwitter

Vom Teletwitter-Team ausgewählte Tweets mit „#ESCORF“ werden während der TV-Übertragungen auf der Teletext-Seite 780 eingeblendet.

Wer ins Finale kommt, das entscheiden gleichermaßen Publikum und Expertinnen wie Experten. Die Stimmen der Zuseherinnen und Zuseher machen 50 Prozent der Wertung aus, die andere Hälfte übernehmen die Fachjurys aus den Ländern. Per Televoting mitentscheiden dürfen am Donnerstag Zuschauerinnen und Zuschauer aus den Teilnehmerländern der jeweiligen Halbfinalshow. Für Österreich heißt das: Erst am Samstag darf wieder gevoted werden.