144 Mio. Dollar für Rettung von Öltanker im Jemen

Die Vereinten Nationen benötigen zur Rettung eines Öltankers vor der Küste des Jemen, wo eine Umweltkatastrophe droht, insgesamt 144 Millionen Dollar (136 Mio. Euro). Das teilte der UNO-Nothilfekoordinator für den Jemen, David Gressly, heute zum Auftakt einer Geberkonferenz bei Twitter mit. 80 Millionen Dollar (75 Mio. Euro) brauche es, um den alternden und unsicher gewordenen Tanker „Safer“ vorübergehend zu ersetzen.

Die „Safer“ wurde seit den 1980er Jahren als schwimmender Ölspeicher genutzt und hat 1,1 Millionen Barrel Rohöl geladen. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Jemen im Jahr 2015 wurde das Schiff aber nicht mehr gewartet. Bei einem drohenden Unfall, etwa durch ein Leck oder eine Explosion in den Tanks, könnte viermal so viel Öl austreten wie bei der Katastrophe mit dem Tanker „Exxon Valdez“ vor Alaska 1989.

Animation zu Bergungsplänen veröffentlicht

Die Vereinten Nationen veröffentlichten eine Animation, wie die Rettung in etwa ablaufen könnte. Zunächst würden Experten an Bord gehen, die das Schiff samt Ankerplatz untersuchen und das Gasgemisch in den Öltanks stabilisieren. Dann würde das Öl in einen weiteren Tanker gepumpt, gesichert durch Ölsperren im Wasser. Anschließend würden die Tanks der „Safer“ noch von innen gereinigt, und das rostende Schiff könnte in eine Werft geschleppt werden.

UNO und Umweltschützer sagen für den Fall einer Ölpest verheerende Folgen voraus. Stark gefährdet wären unter anderem die Fischerei, auf die im Jemen unzählige Familien angewiesen sind, sowie die Wasserversorgung, weil Entsalzungsanlagen durch Öl verschmutzt werden könnten. Die Säuberungsarbeiten würden nach UNO-Schätzungen rund 20 Milliarden Dollar (18,9 Mrd. Euro) kosten.