Ex-Wirecard-Chef Braun wehrt sich gegen Vermögensarrest

Der frühere Wirecard-Chef, der Österreicher Markus Braun, muss fürchten, dass nach der Staatsanwaltschaft auch der Insolvenzverwalter sein Vermögen einfrieren lässt. Das Landgericht München stellte Brauns Anwälten heute in Aussicht, dass ein im Dezember ergangener Arrestbeschluss in Höhe von 140 Millionen Euro Bestand haben dürfte.

Komplizierter ist die rechtliche Lage bei einem zweiten Arrestbeschluss in Höhe von 35 Mio. Euro, wie der Vorsitzende Richter Helmut Krenek bei der mündlichen Verhandlung deutlich machte. Die Kammer will ihre Entscheidung am 9. Juni verkünden.

Anlass der Verhandlung war, dass der seit bald zwei Jahren in Untersuchungshaft sitzende Braun gegen beide Arrestbeschlüsse Widerspruch eingelegt hat. Allzu große praktische Bedeutung für Braun hat dieses Zivilverfahren aktuell nicht: Vorerst geht es nur um ein Eilverfahren, bis zur Hauptsacheentscheidung wird es noch dauern.

Außerdem hat zuvor bereits die Münchner Staatsanwaltschaft das Privatvermögen des unter Betrugsverdachts stehenden Managers arrestieren lassen. Faktisch hätte Braun also auch dann keinen Zugriff auf 175 Mio. Euro, wenn das Gericht am 9. Juni seinem Widerspruch vollständig stattgeben würde.