Kiew befürchtet „große Verluste“ bei Weizenernte

Der ukrainische Agrarminister Mykola Solskyj befürchtet wegen des russischen Angriffskrieges „große Verluste“ bei der diesjährigen Weizenernte in seinem Land.

„Die Situation bei Mais ist ein bisschen besser“, sagte der Ressortchef laut einer offiziellen Übersetzung heute im deutschen Stuttgart zum Auftakt des Treffens mit seinen Amtskollegen aus den G-7-Industriestaaten. „Die Situation ist auf jeden Fall nicht einfach.“

„Im Alleingang können wir die Aufgabe nicht lösen“

Auch beim Transport von Getreide brauche sein Land Unterstützung. „Im Alleingang können wir die Aufgabe nicht lösen.“ Die Ukraine ist traditionell ein großer Weizenexporteur. Die Getreidemärkte sind wegen des Krieges weltweit angespannt, die Preise steigen.

Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sagte als Gastgeber des Treffens, er habe von Solskyj eine Einladung in die Ukraine angenommen. Einzelheiten sind offen. In den Gesprächen gehe es unter anderem darum, Transportwege für ukrainisches Getreide auszuloten – er nannte den Landweg, die Schiene und die Donau.

Odessa als letzter freier Seehafen der Ukraine dürfe nicht fallen. „Wir werden sie nicht alleine lassen“, sagte er mit Blick auf die Ukraine und ihre Bürgerinnen und Bürger.

Deutschland hat in der Runde der G-7 zurzeit den Vorsitz. Der Gruppe gehören neben Deutschland die USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan an.