E-Control: Verbund nicht an Großhandelspreis gebunden

Aus Sicht von Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, wäre es nicht Untreue, würden Energieerzeuger Strom günstiger verkaufen, als es im Großhandel möglich ist. Das „sehe ich nicht“, sagt er den „Salzburger Nachrichten“ („SN“). Da gebe es „unternehmerischen Spielraum“.

Auch Agenda Austria hält Preis für gestaltbar

Auch der Leiter der liberalen Denkfabrik Agenda Austria, Franz Schellhorn, hatte bei einer Diskussion am Mittwoch gemeint, der Preis sei gestaltbar. „Dass der Verbund Strom zum Einheitspreis anbieten muss, ist nicht vorgegeben“, sagte Schellhorn.

Die Regierung könnte sich, bevor sie über Sonderdividenden oder Sondersteuern nachdenkt, auch die Frage stellen, ob das Marktdesign richtig und der Wettbewerb auf dem Strommarkt ausreichend ist.

„Es gibt keine einfache Lösung“, sagte der Regulator und schloss weiter „eine Branchenuntersuchung nicht aus“. Dabei würden die Wettbewerbshüter prüfen, ob es strukturelle Marktprobleme gibt oder Wettbewerbsverstöße vorliegen. Fachleute fürchten jedoch, dass das zahme österreichische Kartellrecht zu wenige Anhaltspunkte gegen gewisse Praktiken bietet.