Proteste im Iran wegen steigender Nahrungsmittelpreise

Im Iran haben drastisch steigende Preise für Grundnahrungsmittel wie Eier, Brot, Reis, Nudeln und Fleisch Protestdemonstrationen ausgelöst. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA bestätigte heute entsprechende Berichte in sozialen Netzwerken.

Demnach setzten „Krawallmacher“ bei Protesten gestern Abend im Südwesten des Landes eine Moschee in Brand. Außerdem versuchten sie, einen Supermarkt zu plündern. Sicherheitskräfte seien mit Steinen beworfen worden.

Die Proteste seien wieder unter Kontrolle, hieß es von den Behörden. In sozialen Netzwerken waren Bilder und Videos von Straßendemonstrationen in der südwestlichen Provinz Chuzestan zu sehen, deren Echtheit nicht verifiziert werden konnte.

Währung stark abgewertet

In Videos forderten einige Demonstranten auch den Rücktritt von Präsident Ebrahim Raisi. Dieser steht seit Wochen in der Kritik, weil er auch zehn Monate nach seinem Amtsantritt sein Wahlversprechen von einem schnellen Ende der Wirtschaftskrise nicht einhalten konnte.

Den Iran plagt schon länger eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise. 2018 stieg die damalige US-Regierung unter Ex-Präsident Donald Trump aus dem Wiener Atomabkommen aus und verhängte Sanktionen gegen den Iran. Diese betreffen vor allem den Ölexport und damit die wichtigste Einnahmequelle des Landes. Wegen der Sanktionen hat die Führung in Teheran auch keinen Zugang zu ihren Bankkonten im Ausland. Die nationale Währung Rial hat seitdem über 50 Prozent an Wert verloren.