Malis Militärregierung will Putschversuch vereitelt haben

Die in Mali regierende Militärjunta hat laut eigenen Angaben einen Putschversuch vereitelt. Laut einer gestern im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung soll eine „kleine Gruppe fortschrittsfeindlicher malischer Offiziere“ vergangene Woche mit Hilfe eines „westlichen Staates“ einen Staatsstreich versucht haben. Sicherheitskräfte hätten den Putsch verhindert und Verantwortliche verhaftet.

Die Kontrollen um die Hauptstadt Bamako und an den Grenzen seien verstärkt worden. Militärkreisen zufolge wurden etwa zehn Personen seit dem mutmaßlichen Putschversuch in der Nacht auf den 12. Mai verhaftet, weitere Festnahmen seien im Gange. Bis zu der Erklärung hatte es allerdings keine öffentlichen Anzeichen eines Putschversuchs in dem Land gegeben.

In Mali hatte im Jahr 2012 eine islamistische Aufstandsbewegung begonnen, die sich seither auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausweitete. In dem Konflikt wurden bereits mehrere tausend Soldaten und Zivilisten getötet sowie zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Der schlecht ausgerüsteten Armee des Landes, das seit 2020 von einer Militärregierung geführt wird, werden immer wieder Menschenrechtsverstöße vorgeworfen.

90 österreichische Soldaten im Einsatz

Die Junta hat sich seitdem mit ihren westlichen Verbündeten, insbesondere der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, überworfen. Diese kündigte daraufhin den Abzug ihrer Truppen an. Das österreichische Bundesheer ist in Mali an der EU-Mission EUTM und an der UNO-Mission MINUSMA mit insgesamt rund 90 Soldaten beteiligt.