Rom will Zahl der Wildschweine stark reduzieren

Der römische Bürgermeister Roberto Gualtieri hat ein Programm zur Reduzierung der Zahl von Wildschweinen durch gezielte Keulungen angekündigt. Dieses sei notwendig geworden, nachdem die Afrikanische Schweinepest bei Tieren in der Hauptstadt und im Umland festgestellt wurde, sagte der Bürgermeister in einem Interview mit Radio Capital heute.

„Rom hat viele Parks. In den vergangenen Jahren ist nichts unternommen worden, um die Zahl der Wildschweine zu reduzieren. Jetzt sind sie einfach zu viele geworden. Auch die Afrikanische Schweinepest wird zur Reduzierung der Zahl der Wildschweine beitragen. Wir planen Maßnahmen zur gezielten Keulung, um die Population der Wildschweine zu verringern“, sagte Gualtieri. Wildschweine würden sich in Rom vom Müll ernähren, das müsse bekämpft werden.

Bauern wollen nationalen Keulungsplan

Italienweit ist die Zahl der Wildschweine auf 2,3 Millionen Exemplare gestiegen. Sie seien eine Gefahr für die Sicherheit der Bürger und der Landwirtschaft. „Wegen des Risikos der Schweinepestausbreitung über die bereits infizierten Gebiete hinaus ist ein nationaler Keulungsplan erforderlich“, forderte der italienische Bauernverband Coldiretti.

Der stellvertretende Gesundheitsminister Andrea Costa sagte, die Ausbreitung von Wildschweinen sei ein Problem in ganz Italien, und eine „großangelegte Keulung“ sei landesweit erforderlich, trotz der Bedenken von Tierschutzorganisationen und Umweltschützern.

Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich. Für die betroffenen Schweine jedoch verläuft die Krankheit zumeist tödlich. China setzte im Jänner die Einfuhr von Schweinefleisch aus Italien aus, nachdem die Krankheit bei einem Wildschwein in der nordwestlichen Region Piemont festgestellt worden war. Die italienische Regierung ernannte daraufhin einen Sonderbeauftragten, der die Maßnahmen zur Ausrottung der Seuche koordinieren soll.