Serbien bringt Bombendrohungen mit Krieg in Verbindung

Die serbische Ministerpräsidentin Ana Brnabic hat heute Bombendrohung, die sich in den vergangenen Tagen in Belgrad und an anderen Orten in Serbien gehäuft hätten, mit dem Ukraine-Krieg in Verbindung gebracht. Es würde sich um im Ausland gut geplante Aktionen handeln, sagte die Regierungschefin gegenüber dem TV-Sender Pink.

Einen Beweis dafür sieht Brnabic in der Tatsache, dass gestern eine Bombendrohung neben mehr als hundert Schulen, Museen und anderen Institutionen in Belgrad auch das kaum bekannte Tropikarium erhalten habe.

Das zeuge davon, dass die Aktion von jemandem im Ausland geplant sei, in Serbien würde das kleine, noch dazu private Tropikarium kaum jemandem auffallen, so Brnabic, die Bombendrohungen auch als Teil des Drucks auf Serbien und einen hybriden Krieg gegen ihr Land bezeichnete.

Brnabic sieht Serbien „enormem Druck ausgesetzt“

Für Brnabic liegen die Gründe dafür auf der Hand: Serbien sei das einzige europäische Land, das sich den internationalen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen habe. „Wir sind tagtäglich enormem Druck ausgesetzt, der zunimmt und schlimmer wird“, meinte sie.

Vermehrte Bombendrohungen in Serbien gab es ab dem Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar. Zunächst waren sie gegen die teilstaatliche Luftfahrtgesellschaft Air Serbia gerichtet. Konkret handelte es sich um Air-Serbia-Flüge nach Moskau.

Serbien hat den Angriff auf die Ukraine verurteilt, lehnt es aber nach wie vor ab, sich auch den Sanktionen gegen Moskau anzuschließen. Russland ist der bedeutendste Bündnispartner Belgrads in der Kosovo-Frage. Serbien lehnt es ab, die 2008 verkündete Unabhängigkeit seiner einstigen Provinz anzuerkennen. Vor allem im UNO-Sicherheitsrat rechnet Belgrad mit der Unterstützung der Vetomacht Russland.