Kocher für verstärkte EU-weite Arbeitsmarktkooperation

ÖVP-Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher tritt für mehr Zusammenarbeit auf den Arbeitsmärkten der EU ein. Ein überregionaler Austausch wäre gut, der sollte auch direkter angegangen werden. Man sollte zur Bedarfsdeckung nicht immer nur auf Drittländer schielen, sagte Kocher heute bei einem OECD-Fachkräfte-Dialog. Als Exempel verwies er auf Arbeitskräfteknappheit in Tourismus und Hotellerie in Österreich bei hoher Winterarbeitslosigkeit in Griechenland und Spanien.

WIFO-Chef Gabriel Felbermayr forderte bei der Diskussion von Fachleuten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, dass diese Länder auf Drittmärkten gemeinsam aktiv werden, um Arbeitskräfte zu mobilisieren. So könnten doch etwa die deutsche Bundesagentur für Arbeit und das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) kooperieren – die Neuzugänge sollten sich dann nicht nur auf ein Land beschränken müssen, ihnen sollte vielmehr der europäische Arbeitsmarkt offen stehen.

Der Leiter des WIFO sieht Verbesserungsbedarf bei der Arbeitskräftemobilität. Es gebe noch hohe Mobilitätsbarrieren: „Die grenzüberschreitenden Hürden sind riesig. Das ist ein Problem, das man angehen muss“, meinte er im Onlinedialog. Die Arbeitskräfte sollten dort hinströmen, wo die Grenzproduktivitäten am höchsten seien, das sei oft nicht der Fall.