Filmfestspiele Cannes: Whitaker und Fragen zu Diversität

Die Filmfestspiele in Cannes starten: Oscar-Preisträger Forest Whitaker läutete heute den Promireigen an der Cote d’Azur ein. Er präsentierte den von ihm produzierten Film „For the Sake of Peace“ über die politische Situation im Südsudan – und stellte damit ein ernstes Thema zur Diskussion. Auch in der Pressekonferenz zur Eröffnung wurden politische Töne angeschlagen.

Immer wieder wurde in der Vergangenheit etwa der mangelnde Anteil von Regisseurinnen auf dem Filmfestival kritisiert. Darauf angesprochen sagte die britische Regisseurin und Schauspielerin Rebecca Hall – dieses Jahr Teil der Cannes-Jury –, sie sehe noch keine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und Minderheiten in der Filmindustrie.

„Haben Fortschritte gemacht“

„Ich glaube, wir haben Fortschritte gemacht“, sagte die 40-Jährige. „Aber es ist noch nicht geschafft.“ Sie glaube, Gleichberechtigung zu schaffen, sei „ein laufender Prozess“ – beim Filmfestival in Cannes, aber auch in der Szene insgesamt.

Hall ist eins von neun Jurymitgliedern, die über die Vergabe der Goldenen Palme, Hauptpreis des Filmfestivals in Cannes, entscheiden. Auch der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Jeff Nichols gehört dazu. Er sagte, er rechne damit, dass Themen wie etwa die Perspektiven von Minderheiten eine Rolle bei den Diskussionen der Jury spielen würden.

Ein Weg zu mehr Diversität sei, sich Filme mit entsprechenden Themen vorzunehmen und dann Gelder dafür zu sammeln, sagte Whitaker. Er erhält beim diesjährigen Filmfestival die Goldene Ehrenpalme. Sein heute in Cannes gezeigter Film „For the Sake of Peace“ folgt zwei Menschen, die sich im Südsudan für Frieden einsetzen. Der Film lief in der Früh als Special Screening – am Abend sollte das Filmfestival mit dem Film „Coupez!“ von Michel Hazanavicius eröffnet werden.