Drei Jahre „Ibiza“: Rücktritt für Strache Fehler

Ex-FPÖ-Chef und -Vizekanzler Heinz-Christian Strache bereut drei Jahre nach dem „Ibiza-Skandal“ seinen damaligen Rücktritt. In dem Treffen mit einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen auf der spanischen Insel, von dem 2019 versteckte Aufnahmen zum Sturz der Regierung in Wien führten, habe er „nichts Unredliches“ gesagt, betonte der Ex-Vizekanzler in einem Interview mit Puls 24 in genau jener Villa auf Ibiza, wo er in die Videofalle getappt war.

Nachdem das Magazin „Der Spiegel“ und die „Süddeutsche Zeitung“ das Video im Mai 2019 auszugsweise veröffentlichten, zog sich Strache als Politiker zurück. Die ÖVP kündigte die Koalition mit der FPÖ auf. „Der Rücktritt war wahrscheinlich mein größter Fehler“, sagte Strache im TV-Interview. Er habe die vermeintliche Oligarchennichte mehrfach auf einzuhaltende Gesetze aufmerksam gemacht, verteidigte er sich.

Auslöser für zahlreiche Korruptionsermittlungen

In den 2017 heimlich gefilmten Aufnahmen sprach der damals noch oppositionelle Strache mit dem Lockvogel über Spenden an parteinahe Vereine, die Vergabe von Infrastrukturprojekten sowie über die Möglichkeit, in eine auflagenstarke Zeitung zu investieren und dort unliebsame Journalisten loszuwerden.

Das Video führte zu einer Reihe an Vorwürfen und Ermittlungen, insbesondere auch gegen Politiker der ÖVP. Sebastian Kurz trat voriges Jahr als Regierungs- und Parteichef zurück.