Polaschek weist Kritik an Linzer TU zurück

Die in diversen Stellungnahmen zum Gründungsgesetz für die neue Linzer Technische Universität (TU) geäußerte, teils scharfe Kritik läuft für ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek vielfach ins Leere.

So würde den anderen Unis durch die Neugründung kein Geld weggenommen. Der „Budgetkuchen“ sei für diesen Fall „größer gebacken worden“. Auch das „Killerargument“, dass mit der neuen TU vor allem regionale Wirtschaftsinteressen bedient würden, greife zu kurz, so der Minister.

Polaschek sieht typisch österreichische Debatte

Ebenso wie der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) vermisste Polaschek gestern Abend im Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen den Blick auf die Chancen, die die neue Uni biete. Freilich räumte er ein, dass es sich hier um „kein leichtes Thema“ handle, bei dem auch durchaus Gegenargumente ihren Platz haben.

Die nunmehrige Debatte sei eine typisch österreichische, so der Minister: „Wenn etwas Neues kommt, überlegt man auf jeden Fall einmal, warum man dagegen sein könnte.“

Der „klare politische Beschluss, eine solche Universität zu schaffen“, stehe fest. Man sei in engem Austausch mit der uniko und den anderen TUs dazu. Über die letzten öffentlichen Äußerungen zeigte sich Polaschek daher erstaunt.

Minister: Andere Unis verlieren kein Geld

Die anderen Unis sorgen sich darum, dass die Aufwendungen der Gründungsphase aus den Mitteln der „Ministerreserve“ erfolgen sollen und ihnen selbst dadurch Nachteile bei der Finanzierung entstehen könnten – vor allem angesichts der neuen Kosten, die durch die allgemeine Teuerung entstehen.

Diese 18,4 Mio. Euro aus der Ministerreserve für die TU Oberösterreich in Linz stünden jedenfalls in keiner Relation zu den seitens der Unis eingemeldeten 450 Mio. an Mehrkosten durch die Teuerung, so Polaschek, der auch auf 40 Mio. zusätzlich für die Hochschulen für Digitalisierung verwies.

Es sei ein „Missverständnis“, dass die Unis durch die Neugründung Geld verlieren. „Es war von Anfang an klar, dass die Budgets der Unis nicht darunter leiden dürfen“, so Polaschek. Dass nun auf die Reserve zugegriffen werde, liege daran, dass man die TU Oberösterreich im Regelbudget in der Anfangsphase noch nicht abbilden könne.

Polaschek: Eingliederung in UG soll folgen

Dass die neue Einrichtung außerhalb des Universitätsgesetzes (UG) organisiert sei – ein ebenfalls kritisierter Punkt –, habe bei einer Neugründung „durchaus Sinn“. Wenn alle im UG vorgesehenen notwendigen Gremien dann vorhanden sind, werde die Linzer TU „selbstverständlich“ in das Regelwerk eingegliedert, sagte Polaschek.