Michelangelo-Zeichnung für 23 Mio. Euro versteigert

Eine Jugendzeichnung Michelangelos ist heute in Paris für circa 23 Millionen Euro versteigert worden. Das Auktionshaus Christie’s hatte den Wert zuvor auf 30 Millionen Euro geschätzt. Die Federzeichnung in der Größe eines A4-Formats war erst 2019 Michelangelo zugeschrieben worden. Der Renaissancekünstler hatte sich von einem Fresko von Masaccio inspirieren lassen. Es handelt sich um seine erste bekannte Aktzeichnung.

Sie zeigt einen muskulösen, leicht gebeugt stehenden Mann, der frierend die Arme verschränkt, sowie zwei weitere Personen im Hintergrund. Michelangelo soll das Werk um 1490 gefertigt haben, im Alter von etwa 15 Jahren. Das Werk war zunächst seinen Schülern zugeschrieben worden.

Zeichnung von Michelangelo
APA/AFP/Emmanuel Dunand

„Nationaler Schatz“

2019 wurde es in Frankreich zum „nationalen Schatz“ erklärt, was bedeutete, dass es 30 Monate das Land nicht verlassen durfte. In dieser Zeit hätten der Staat oder die französischen Museen das Werk kaufen können. Da das nicht passierte, stellte das Auktionshaus das Werk in Hongkong und New York aus, um es schließlich in Paris zu versteigern. Die Identität des Käufers ist nicht bekannt.

Vor gut einer Woche hatte die Versteigerung eines Porträts der Hollywood-Legende Marilyn Monroe von Pop-Art-Künstler Andy Warhol in New York für Aufsehen gesorgt. Mit einem Endgebot von 195 Millionen Dollar (185 Millionen Euro) wurde „Shot Sage Blue Marilyn“ das teuerste bei einer Auktion verkaufte Gemälde des 20. Jahrhunderts.