Der Gouverneur der westrussischen Region Belgorod hat der Ukraine erneut den Beschuss einer Ortschaft unweit der Grenze vorgeworfen. Dabei sei ein junger Mann verletzt worden, teilte Wjatscheslaw Gladkow heute auf seinem Telegram-Kanal mit. Der Mann werde medizinisch behandelt, sei aber nicht in Lebensgefahr. Gladkows Aussagen zufolge wurden zudem sechs Wohnhäuser, ein Auto und eine Starkstromleitung beschädigt.
Der Ort Solochi liegt etwa zehn Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. In der vergangenen Woche wurde Solochi nach russischen Angaben schon einmal beschossen. Damals sei bei dem Angriff ein 18-jähriger Mann ums Leben gekommen, sieben weitere Menschen seien verletzt worden. Auch die benachbarte Region Kursk meldete heute einen Angriff auf ein Dorf. Dabei soll aber niemand zu Schaden gekommen sein.
Russland, das am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, beklagt seit Wochen immer wieder ukrainische Angriffe auf eigenes Staatsgebiet. Der spektakulärste Fall ereignete sich in der Großstadt Belgorod Anfang April, als Öldepots aus Hubschraubern beschossen worden sein sollen und ein Brand ausbrach. Die russischen Behörden leiteten daraufhin ein Verfahren wegen eines Terroranschlags ein. Die Ukraine bestätigte eine Beteiligung allerdings nie.