Selenskyj sagt Opfern der russischen Besatzung Hilfe zu

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat allen Opfern der russischen Besatzung in seinem Land besondere Hilfen des Staates zugesagt. Er habe ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, sagte Selenskyj gestern. Details nannte er nicht. Die Hilfe gelte auch für „alle Gefangenen des Kreml“, wie er sich ausdrückte, auf der Krim oder im russisch besetzten Teil des Donbas.

Selenskyj erinnerte dabei an den 18. Mai 1944, einen wichtigen Gedenktag in der Ukraine. Damals hatte der Sowjetdiktator Josef Stalin die Krimtataren wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Besatzung deportieren lassen. Bei der Annexion durch Russland 2014 habe eine zweite Welle „alles Freie auf der Halbinsel Krim“ zerstört, sagte der Präsident.

Kriegsrecht verlängert

Selenskyj bereitet die Bevölkerung auch auf einen längeren Krieg vor. Er machte den Menschen in den russisch besetzten Gebieten im Süden Hoffnung, dass die Ukraine sie befreien werde. „Cherson, Melitopol, Berdjansk, Enerhodar, Mariupol und alle unsere Städte und Gemeinden, die unter Besatzung, unter vorübergehender Besatzung sind, sollen wissen, dass die Ukraine zurückkehren wird“, sagte er.

Wie lange das dauern werde, hänge von der Lage auf dem Schlachtfeld ab. „Wir versuchen es so schnell wie möglich. Wir sind verpflichtet, die Besatzer zu vertreiben und der Ukraine echte Sicherheit zu garantieren“, sagte er in Kiew.

In diesen Zusammenhang stellte er auch die verkündete Verlängerung des Kriegsrechts und der allgemeinen Mobilmachung um weitere 90 Tage bis 23. August. „Unsere Armee und alle, die den Staat verteidigen, müssen über alle rechtlichen Mittel verfügen, um in Ruhe zu agieren“, sagte Selenskyj.