GB: Kommandeur der russischen Schwarzmeer-Flotte entlassen

Der Kommandeur der russischen Schwarzmeer-Flotte, Igor Ossipow, ist laut Informationen der britischen Geheimdienste seines Postens enthoben worden. Das teilte das britische Verteidigungsministerium heute auf Twitter mit.

Igor Osipov
Reuters/Alexey Pavlishak

Die Schwarzmeer-Flotte hatte Mitte April ihr Flaggschiff „Moskwa“ verloren – nach ukrainischer Darstellung durch Beschuss mit zwei Raketen. Zudem wurde laut britischen Angaben der russische Generalleutnant Sergej Kissel nach erfolglosen Angriffen in der Region Charkiw abgelöst. Von russischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.

Über die angebliche Entlassung der beiden hochrangigen Militärs hatte kürzlich schon der ukrainische Geheimdienst berichtet. Zudem war aufgefallen, dass Ossipow am 9. Mai bei der Militärparade zum 77. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Sewastopol auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim fehlte.

Druck auf Kommandostrukturen?

Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts dürften viele russische Militärs zunehmend damit beschäftigt sein, die Verantwortung für Rückschläge von sich zu weisen.

„Das wird wahrscheinlich den Druck auf die zentralisierten russischen Kommandostrukturen weiter erhöhen“, hieß es in der Mitteilung weiter. Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland dauert seit Ende Februar.