Tod bei Flucht über Mittelmeer: Freispruch für Vater

Knapp eineinhalb Jahre nach dem Tod seines Sohnes bei der Flucht über das Mittelmeer ist ein Geflüchteter in Griechenland freigesprochen worden. Ein Gericht befand den Mann gestern für nicht schuldig, wie der Anwalt des Mannes heute der dpa bestätigte.

Der damals 25 Jahre alte Flüchtling aus Afghanistan und sein sechs Jahre alter Sohn waren im November 2020 in einem Boot mit weiteren 22 Menschen an Bord von der türkischen Küste zur Insel Samos übergesetzt. Vor der Ankunft kenterte das Boot jedoch bei schlechtem Wetter, das Kind ertrank. Anschließend musste sich der Vater vor Gericht verantworten.

Er habe fahrlässig gehandelt, als er das Kind auf die gefährliche Reise, die zum Tod des Sechsjährigen führte, mitgenommen habe, lautete der Vorwurf. Bei einer Verurteilung hätten dem Vater bis zu zehn Jahre Haft gedroht. Die Anklage hatte international für Kritik gesorgt.