Indonesien will sein Exportverbot für das weltweit begehrte Palmöl mit Montag aufheben. Die Lage bei der Versorgung mit heimischem Speiseöl habe sich verbessert, begründete Präsident Joko Widodo den Schritt.
Der weltweit größte Exporteur von Palmöl hat am 28. April die Verschiffung gestoppt, um die steigenden Preise für heimisches Speiseöl zu dämpfen.
Die Entscheidung zur Aufhebung des Exportverbots sei auch deshalb getroffen worden, weil die Regierung das Wohlergehen der 17 Millionen Beschäftigten in der Palmölindustrie im Auge habe, so der Präsident in einer Videoerklärung. Palmöl macht mehr als ein Drittel des weltweiten Pflanzenölmarktes aus, wobei rund 60 Prozent des Angebots auf Indonesien entfallen.
Wichtigstes Pflanzenfett
Palmöl ist das weltweit am meisten produzierte, verbrauchte und gehandelte Pflanzenfett. Sein Marktanteil liegt bei etwa 40 Prozent. Es wird in Schokolade, Kosmetika und Putzmitteln verwendet. Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums zufolge werden im laufenden Jahr insgesamt 77 Millionen Tonnen produziert.
Indonesien lieferte bisher 60 Prozent des weltweiten Bedarfs. Malaysia kommt als Nummer zwei auf einen Marktanteil von 25 Prozent. Die größten Abnehmer sind Indien, China, Pakistan und Bangladesch. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Coronavirus-Pandemie die Ernten beeinträchtigt, weil die Arbeitsmigration in den Plantagen Südostasiens eingeschränkt worden war.