EZB-Rat: Ruf nach raschem Handeln gegen Inflation

Im Kreis der Europäischen Zentralbank (EZB) wird der Ruf nach schnellem Handeln im Kampf gegen die hohe Inflation lauter. Das belegen auch die gestern veröffentlichten Protokolle der Zinssitzung des EZB-Rates von Mitte April. „Einige Mitglieder sahen es als wichtig an, ohne unnötigen Verzug zu handeln“, heißt es darin. In dem Gremium sei zudem Sorge über die hohe Inflation laut geworden.

Die Teuerungsrate schoss mit zuletzt 7,4 Prozent im Euroraum weit über das EZB-Ziel von zwei Prozent hinaus. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos erwartet, dass die Inflation auch in den nächsten Monaten hoch bleiben wird. Doch wegen der großen Unsicherheit mit Blick auf Preisentwicklung und Konjunktur gelte es für die Geldpolitik, „graduell und vorsichtig“ vorzugehen, mahnte der Spanier bei einem Videoauftritt.

Auf ihrer nächsten Sitzung am 9. Juni dürfte die EZB die Weichen für die Zinswende stellen. Als Vorstufe dazu dürften die milliardenschweren Anleihenkäufe eingestellt werden. Das Ende hat die EZB für das dritte Quartal ins Auge gefasst, doch zuletzt war auch ein Aus für Ende Juni von einigen Währungshütern ins Spiel gebracht worden.