Klimabonus wird ab Oktober ausbezahlt

Der Klimabonus, der die Belastungen der neuen CO2-Steuer für die Bevölkerung dämpfen soll, wird ab Oktober ausbezahlt. Je nach Wohnort gibt es pro Person zwischen 100 und 200 Euro, Kinder bekommen die Hälfte. Ein Antrag dafür ist nicht notwendig, das Geld wird direkt aufs Konto überwiesen. Liegen keine Kontodaten vor, bekommt man einen Gutschein, den man in Geschäften oder bei der Bank in bar einlösen kann, gab das Klimaschutzministerium gestern bekannt.

Der Klimabonus ist, wie eben die neue CO2-Bepreisung, Teil der ökosozialen Steuerreform, die die türkis-grüne Regierung vergangenen Herbst präsentiert hat. Die Umsetzung der Zahlung an die gesamte Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Österreich stellte sich allerdings als gar nicht so einfach heraus – mehrere Monate hat es nun gedauert, bis man eine Lösung ausgetüftelt hatte.

Mit Verweis auf die hohe Teuerung betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), dass im ersten Jahr der gesamte Bonus ausgezahlt werde, obwohl die CO2-Bepreisung erst im Juli startet.

Regionale Differenzierung

Wie viel man dann tatsächlich bekommt, hängt davon ab, wo man wohnt. Die österreichischen Gemeinden wurden von der Statistik Austria anhand von zwei Kriterien – Anbindung an den öffentlichen Verkehr und Urbanisierungsgrad (wie weit entfernt liegt etwa die nächste Apotheke) – in vier Gruppen unterteilt. Je nach Stufe gibt es 100, 133, 167 oder 200 Euro, für Kinder unter 18 Jahren immer die Hälfte.

Der niedrigste Klimabonus von 100 Euro jährlich wird ausschließlich an die Wienerinnen und Wiener fließen. Wohnt man beispielsweise in Graz, erhält man 133 Euro. Die dritte Stufe (167 Euro) erhalten viele Umlandgemeinden. Anspruch auf die höchste Stufe (200 Euro) hat ein gutes Drittel der Bevölkerung, vorwiegend am Land.

Umstrittene Einstufung

Diese Art der Einstufung ist durchaus umstritten. Das Ministerium glaubt hingegen, damit eine gewisse Treffsicherheit zu erreichen: „Wer zum Beispiel vom Auto auf die Bahn umsteigen kann, profitiert, wenn er oder sie das tut. Wer noch nicht umsteigen kann, weil der öffentliche Verkehr erst ausgebaut wird, hat keinen Nachteil“, heißt es in einer Medieninformation.