Ungewöhnliche Kältewelle in Brasilien

Brasilien wird von einer ungewöhnlichen Kältewelle heimgesucht, die für Obdachlose sowie für die Ernte zur Gefahr wird. Mit 1,4 Grad verzeichnete die Hauptstadt Brasilia gestern die niedrigste Temperatur in ihrer Geschichte. In Sao Paulo starb bereits am Vortag ein 66-jähriger Obdachloser. Die Stadt kündigte an, 2.000 zusätzliche Notunterkünfte einzurichten, womit sich die Gesamtkapazität auf etwa 17.000 erhöht.

Auf der Website des Wetterdienstes INMET ist die gesamte südliche Hälfte der Landkarte Brasiliens orange eingefärbt und mit der Überschrift versehen: „Kältewelle (Gefahr).“ INMET warnte vor „möglichen Folgen“ des Kälteeinbruchs und des Frostes für die Landwirtschaft in dem südamerikanischen Land, das zu den größten Nahrungsmittelproduzenten der Welt gehört.

Die tiefen Temperaturen sind äußerst ungewöhnlich für die Jahreszeit. Bis zum offiziellen Wintereinbruch dauert es noch einen Monat. Laut Estael Sias von der Wetterbehörde Metsul ist die „atypische Kältewelle“ auf den Zyklon „Yakecan“ zurückzuführen, der den Süden Brasiliens und Uruguays heimsuchte. „Dieser Zyklon ist eine Anomalie, die sicherlich zu den extremen Ereignissen im Zusammenhang mit dem Klimawandel passt“, sagte sie.