London: Moskau riskiert weitere Zermürbung der Streitkräfte

Nach den heftigen Gefechten in der von Russland besetzten ukrainischen Hafenstadt Mariupol riskiert Moskau nach Einschätzung britischer Geheimdienste eine weitere Zermürbung seiner Streitkräfte.

Der ukrainische Widerstand in Mariupol seit Beginn des Krieges habe die russischen Truppen enorm geschwächt, hieß es heute Früh in einem Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Der Wiederaufbau und die Neuausstattung der Streitkräfte könnten sich, wenn man ihn sorgfältig durchführe, länger hinziehen, so das Ministerium. Da russische Kommandeure jedoch stark unter Druck stünden, sichtbare Erfolge zu erreichen, sei es wahrscheinlich, dass Moskau seine Truppen ohne angemessene Vorbereitung in seine Offensive in der Donbas-Region schicke. Das riskiere, die Soldaten weiter zu zermürben.

Nach russischen Angaben haben sich seit Wochenbeginn 1.730 ukrainische Bewaffnete ergeben, die sich in den Bunkern unter dem Stahlwerk in Mariupol verschanzt hatten. Sie seien in Kriegsgefangenschaft genommen worden, hieß es. Auch die Briten sprachen von rund 1.700 ukrainischen Soldaten, die sich wahrscheinlich ergeben hätten. Eine unbekannte Anzahl befinde sich noch in dem Asow-Stahl-Werk.