Besitzer macht russisches Geschäft zu Protestzone

Einen angesichts der Zensur und drakonischer Gesetze ungewöhnlichen Protest gegen den Ukraine-Krieg hat ein Geschäftsbesitzer in der russischen Gemeinde Russko-Wissozkoje rund 50 Kilometer südwestlich von St. Petersburg gewagt.

Er bemalte die Front seines Geschäfts in unübersehbar großer Schrift mit dem Slogan „Friede für die Ukraine, Freiheit für Russland!“ In roter Farbe malte er auch die Namen ukrainischer Städte, die von der russischen Armee angegriffen und zerstört wurden oder werden, auf, allen voran Mariupol, Butscha, Cherson und Tschernihiw, wie die BBC berichtet.

Dach in Blau-Gelb

Das Dach bemalte er in den Farben der ukrainischen Flagge blau und gelb. Er habe gefunden, das sei eine gute Möglichkeit, die Information weiterzugeben, so der Mann gegenüber dem BBC-Korrespondenten. „Denn in den ersten Wochen des Krieges haben unsere Leute nicht gewusst, was passiert. Sie dachten, dass eine Art Spezialoperation durchgeführt wird, um Drogenabhängige aus der ukrainischen Regierung zu entfernen.“ Die Leute hätten nicht gewusst, „dass Russland ukrainische Städte beschießt“.

In Russland ist es per Gesetz verboten, die Invasion als Krieg zu bezeichnen. Laut Kreml-Diktion darf man nur von einer „Spezialoperation“ sprechen. Zuletzt gab es aber auch im staatlich gelenkten TV eine erste Stimme eines Ex-Militärs, der Kritik am Überfall auf die Ukraine übte.

Rumoren in der russischen Armee