Studie: Onlinehandel mit seltenen Spinnen floriert

Beim Thema Wildtierhandel wird nach wie vor oft an große Säuger wie Elefanten, Nashörner und Tiger gedacht. Tatsächlich floriert aber auch der weltweite Handel mit Spinnentieren, wie nun eine aktuelle Studie im Fachmagazin „Communications Biology“ zeigt.

Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Universitäten haben in ihrer Studie versucht, das Ausmaß des globalen Onlinehandels mit lebenden Spinnentieren abzustecken. Dazu wurden Daten zu Handelsbörsen gesammelt und im Detail analysiert.

Vom Exoten bis zur Hausspinne

Die Fachleute fanden dabei Angebote zu fast 1.200 verschiedenen Spinnentieren, von exotischen Skorpionarten bis zu verbreiteten Hausspinnen. In manchen Shops könne man gar eine Art „Spinnenwundertüte“ kaufen, so die Biologin Alice Hughes zur „New York Times“. „Es ist wie bei Pokemon-Karten: Man hat Chancen auf eine besonders seltene Art, kann aber auch einen Haufen herkömmlicher bekommen.“

Laut den Forscherinnen und Forschern habe man wesentlich mehr Arten identifiziert, als etwa die US-Regulierungsbehörde für Wildtierhandel in ihrer Datenbank verzeichnet. Entdeckt wurden auch Arten, die von der Wissenschaft noch nicht erforscht wurden.

Zwei Drittel in Wildnis gefangen

Man gehe davon aus, dass nur ein Drittel der Tiere auch in Gefangenschaft gezüchtet wird. Die Verkäufer würden „rausgehen, etwas Neues finden, so viele Exemplare wie möglich sammeln und diese dann online anbieten“, zitiert die „NYT“ die – nicht an der Studie beteiligte – Arachnologin Anne Danielson-Francois.

Der ökologische Effekt dieses Spinnenhandels lasse sich noch kaum abschätzen, hieß es. Es bestehe aber Grund zur Sorge. Viele Spinnentiere würden nur sehr kleinräumig auftreten und brauchten viel Zeit zur Vermehrung. Ein intensiver Verkauf könnte die Bestände gefährden.