Oxfam: Pandemie und Teuerung verschärfen Armut

Die wirtschaftlichen Folgen der anhaltenden CoV-Pandemie und steigende Preise für Energie und Lebensmittel befeuern weltweit Armut und soziale Ungleichheit. Mehr als eine Viertelmilliarde Menschen seien gefährdet, 2022 in extreme Armut abzurutschen, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam.

Vor der Pandemie habe die Ungleichheit unter den Ländern abgenommen. Derzeit steige sie wieder, wobei die enorme Auslandsverschuldung die Erholung vieler Staaten behindere. 60 Prozent der einkommensschwachen Länder stehen laut Oxfam am Rande der Zahlungsunfähigkeit ihrer Schulden.

Die weltweiten Lebensmittelpreise seien im vergangenen Jahr um 33,6 Prozent gestiegen, und für 2022 werde ein Anstieg um weitere 23 Prozent erwartet. Im März gab es laut Oxfam den größten Sprung der Lebensmittelpreise seit Beginn der Aufzeichnungen der Vereinten Nationen 1990.

„Regierungen müssen gegensteuern“

Zugleich stieg die Zahl der Milliardärinnen und Milliardäre laut Oxfam weltweit seit Pandemiebeginn stark, ihr Vermögen sei um 42 Prozent gewachsen.

„Regierungen müssen dringend gegensteuern und Konzerne und Superreiche in die gesellschaftliche Pflicht nehmen, um die fatalen Auswirkungen der sich gegenseitig verstärkenden Krisen abzufedern und die Weichen hin zu einem gerechten und am Gemeinwohl orientierten Wirtschaftssystem zu stellen“, so Oxfam-Experte Manuel Schmitt.