Studie: Höhere Bildung, mehr Engagement bei Erziehung

Je höher die Bildung, umso höher sind die Anforderungen, die Eltern heutzutage bei der Kindererziehung an sich stellen. „Ihre Ideale und Verhaltensnormen zeigen eine Kindererziehung, die viel intensiver und ressourcenaufwendiger ist als früher“, sagte Soziologin Caroline Berghammer von der Uni Wien und dem Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften heute in einer Aussendung. In einem vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) geförderten Projekt untersucht sie, wie sich der Bildungsgrad auf das Familienleben auswirkt.

Für die Studie „Familien und Ungleichheit: Trends in Bildungsunterschieden im Familienverhalten“ hat Berghammer mit einem internationalen Team Daten aus den Labour Force Surveys mehrerer europäischer Länder seit den 1970ern verglichen, konkret von Österreich, Italien, Irland, Großbritannien, Polen, Frankreich, Deutschland und Norwegen.

Darin hat sich laut FWF neben den höheren Anforderungen in Sachen Kindererziehung bei höher Gebildeten auch gezeigt, dass diese öfter sagen, dass sie zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen – selbst wenn es faktisch ebenso viel ist wie bei niedriger gebildeten Vergleichspersonen.

Startvorteil für Kinder

Tatsächlich hat Berghammer in ihrer Studie herausgefunden, dass Frauen mit höherem Bildungsgrad, die tendenziell mehr Stunden berufstätig sind, mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen als Frauen mit geringerem Bildungsgrad (und tendenziell geringerem Erwerbsausmaß).

Sie können nämlich etwa einen substanziellen Teil der Hausarbeit an externe Dienstleisterinnen und Dienstleister auslagern. Für ihre Kinder bringt diese Zeit wiederum einen Startvorteil.