Todesstrafe: 2021 Anstieg von Urteilen und Ausführung

Verurteilungen zum Tod und vollstreckte Hinrichtungen haben laut Amnesty International im Jahr 2021 weltweit zugenommen. Mindestens 579 Menschen wurden hingerichtet, davon waren 24 Frauen, heißt es in einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation.

Bei Amnesty International sprach man von einer besorgniserregenden Zunahme von Todesurteilen und Hinrichtungen. Mit der Aufhebung von CoV-Maßnahmen hätten Gerichte im vergangenen Jahr wieder mehr Todesurteile gefällt.

Allerdings gab es auch Anlass zur Hoffnung: Trotz dieser Rückschläge stellte die Anzahl erfasster Hinrichtungen des vergangenen Jahres nach 2020 den zweitniedrigsten Hinrichtungsstand weltweit dar, den Amnesty seit 2010 aufgezeichnet hat. Vergleiche seien aber schwierig, wegen veränderter Methodologie, territorialer Verschiebungen bzw. fehlender Informationen aus vielen Ländern.

Keine Zahlen aus China

Für den Iran wurde 2021 die höchste Zahl an dokumentierten Hinrichtungen seit 2017 festgestellt. In Saudi-Arabien wurden doppelt so viele Menschen hingerichtet wie 2020, während die USA die geringste Zahl an Exekutionen seit 1988 hatten.

Im Amnesty-Bericht sind keine Zahlen aus China, Nordkorea und Vietnam enthalten, dort wurden vermutlich Tausende Todesurteile vollstreckt. Die Regierungen dieser drei Staaten halten Angaben zur Todesstrafe unter Verschluss und behandeln sie als Staatsgeheimnis, sodass eine unabhängige und genaue Überprüfung unmöglich ist.