Zahl der Toten nach Polizeieinsatz in Rio steigt auf 22

Nach dem Polizeieinsatz in einem Armenviertel der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro hat sich die Zahl der Opfer weiter erhöht. Von mindestens 22 Toten berichteten brasilianische Medien wie das Nachrichtenportal G1 und die Zeitung „Folha de S. Paulo“ gestern (Ortszeit).

Zwölf der Toten waren der Polizei zufolge Kriminelle. Zudem wurde eine Bewohnerin von Vila Cruzeiro versehentlich von einer Kugel getroffen und starb. Die neun anderen Toten waren noch nicht identifiziert. Mindestens fünf weitere Menschen wurden verletzt.

Polizisten nach dem Polizeieinsatz in Rio de Janeiro
Reuters/Pilar Olivares

Augenzeugen zufolge war es in dem Armenviertel im Norden Rios ab den frühen Morgenstunden zu heftigen Schusswechseln gekommen. Die Polizei wollte laut dem Bericht die Chefs des Verbrechersyndikats Comando Vermelho (Rotes Kommando) festnehmen, die sich dort versteckt haben sollen.

Kampf gegen Drogenbanden

13 Gewehre, vier Pistolen, zwölf Handgranaten und eine große Menge Drogen seien sichergestellt worden. „Diese schlechten Leute wollen die Zukunft der Menschen in Rio de Janeiro zerstören. Wir werden keine Anarchie in unserem Staat zulassen“, schrieb Rios Gouverneur Claudio Castro auf Twitter.

Vor etwa einem Jahr hatten Polizisten beim blutigsten Einsatz in Rios Geschichte in der Favela Jacarezinho mindestens 28 mutmaßliche Mitglieder von Drogenbanden getötet. Mächtige Banden ringen in den Armenvierteln um Kontrolle bei Drogenhandel und Schutzgeldgeschäften.