Rund 100 Menschen im Mittelmeer gerettet

Ein Boot mit etwa hundert Menschen an Bord ist im zentralen Mittelmeer gekentert. Das seeuntaugliche Boot wurde in der Nacht auf heute von der Besatzung des von der spanischen Hilfsorganisation Open Arms betriebenen Rettungsschiffes „Astral“ lokalisiert, das die Schiffbrüchigen retten konnte. Das Flüchtlingsboot war von der libyschen Küste abgefahren.

„Wir wissen nicht, ob es vermisste Personen gibt“, berichtete Open Arms. Die NGO bemängelte, dass die Behörden in Tunesien, Malta und Italien nicht auf die Hilferufe der Migranten reagierten. „Es ist schwer zu verstehen, warum die tunesischen, maltesischen und italienischen Behörden in einem so eindeutigen Fall absichtlich untätig geblieben sind“, erklärt die NGO weiter.

Warten auf Einfahrtserlaubnis für italienischen Hafen

Rund 300 Flüchtlinge befinden sich derzeit an Bord des von der Hilfsorganisation SOS Mediterranee betriebenen Schiffes „Ocean Viking“. Das Rettungsschiff wartet seit Tagen darauf, in einen italienischen Hafen gelassen zu werden. Ein entsprechender Antrag wurde bei den Behörden gestellt.

Von den Küsten Nordafrikas machen sich immer wieder Menschen über das Mittelmeer in Richtung Europa auf den Weg. Italien ist ein häufig gewähltes Ziel. Am Sonntag war von den italienischen Behörden ein verletzter Mann von der „Ocean Viking“ evakuiert worden.

17.690 Flüchtlinge sind seit Anfang 2022 auf dem Seeweg über das Mittelmeer in Italien eingetroffen. Das sind 28,5 Prozent mehr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021, als 13.765 Migranten Italien erreichten, wie das Innenministerium in Rom mitteilte. Im Mai wurde ein Hoch von 6.929 Migrantenankünften gemeldet, 82 Prozent davon allein im Zeitraum zwischen dem 11. und dem 20. Mai.