Australien bewirbt sich für Ausrichtung der Weltklimakonferenz

Australien will sich gemeinsam mit den Pazifiknachbarstaaten um die Ausrichtung der Weltklimakonferenz bewerben. Außenministerin Penny Wong kündigte bei einem Besuch auf den Fidschi-Inseln heute zudem ehrgeizigere Klimaziele an. Die Regierung werde „sehr bald“ ambitioniertere Ziele für Treibhausgasemissionen vorlegen. Unter früheren Regierungen habe „Australien seine Verantwortung vernachlässigt“.

Der kürzlich gewählte neue Regierungschef von Australien, Anthony Albanese, will einen Kurswechsel in der Klimapolitik vornehmen und den schlechten Ruf seines Landes als Klimasünder überwinden. Im Wahlkampf hatte der Labor-Politiker versprochen, den CO2-Ausstoß Australiens bis 2030 um 43 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu senken. Zudem warb seine Partei für einen breiten Ausbau erneuerbarer Energien, Kaufprämien auf Elektroautos und deutlich schärfere Emissionsgesetze.

Die konservative Vorgängerregierung war wegen unzureichender Klimaschutzmaßnahmen in der Kritik gestanden. Das Thema belastete auch die Beziehungen Australiens zu seinen vom Klimawandel besonders bedrohten Pazifiknachbarn. Australien hat die Auswirkungen des Klimawandels in den vergangenen Jahren stark gespürt: 2019 verwüsteten riesige Feuer im Osten des Landes ein Gebiet von der Größe Finnlands, im Februar 2022 richteten Überschwemmungen schwere Schäden an. Kürzlich wurde eine erneute massive Korallenbleiche am Great Barrier Reef bekannt.