Schanghai öffnet sich nach Lockdown weiter

Nach einem wochenlangen Lockdown bereitet sich Chinas 25-Millionen-Metropole Schanghai auf die Rückkehr zur Normalität vor. Von einer Erholung ist Chinas bedeutendster Wirtschaftsstandort aber noch weit entfernt. Während Einkaufszentren und Kaufhäuser am 1. Juni ihre Türen öffnen, können Schüler ab 6. Juni in die Schulen zurückkehren, kündigten Beamte der Stadt heute an.

Ministerpräsident Li Keqiang hatte gestern einen düsteren Blick auf die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft gegeben. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten seien in einigen Bereichen größer als im Jahr 2020, als das Land zum ersten Mal vom CoV-19-Ausbruch getroffen worden sei. China werde sich aber bemühen, im zweiten Quartal ein „angemessenes“ Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erreichen. Viele Ökonomen erwarten indes ein schrumpfendes BIP in dem Zeitraum, nachdem es zum Jahresauftakt noch um 4,8 Prozent gestiegen war.

Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft

Um die Wirtschaft anzukurbeln, sollen kleineren Unternehmen mehr Kredite bewilligt werden, wie die Zentralbank ankündigte. Die Finanzinstitute seien aufgefordert, die Kreditvergabe an zentrale und westliche Regionen sowie von CoV-Ausbrüchen betroffene Gebiete zu bevorzugen.

Das Finanzministerium kündigte zudem an, dass den Fluggesellschaften bis 20. Juli Subventionen angeboten würden, um den durch die Pandemie verursachten Abschwung und die gestiegenen Ölpreise zu verkraften. Die Inlandsflüge waren durch Chinas Null-Covid-Strategie eingebrochen. Die in Schanghai ansässige Airline China Eastern teilte mit, die Passagierzahlen seien im April gegenüber dem Vorjahr um 90,7 Prozent gesunken.