GB: Milliardenschweres Hilfspaket soll Inflation abfedern

Die britische Regierung will mit einem Unterstützungspaket in Höhe von 15 Milliarden Pfund (17,6 Milliarden Euro) die Folgen der Inflation für die Bevölkerung abmildern. Es müssten Menschen unterstützt werden, „die zu große Risiken tragen“, sagte Finanzminister Rishi Sunak bei der gestrigen Vorstellung der Pläne. Die Hilfsmaßnahmen sollen zu einem Drittel durch eine Steuer auf Zusatzgewinne von Ölkonzernen finanziert werden.

Laut Finanzministerium wird „rund einer von acht der finanziell schwächsten Haushalte“ mindestens 1.200 Pfund erhalten. Darunter soll eine Einmalzahlung in Höhe von 650 Pfund sein, eine Erhöhung der Mindestsicherung (Universal Credit) um 400 Pfund und eine Verdopplung der Rabatte auf Stromrechnungen bis Oktober.

Die Steuer für Konzerne wie BP und Shell auf die Zusatzgewinne durch den starken Anstieg der Öl- und Gaspreise soll laut Finanzministerium rund fünf Milliarden Pfund einbringen, weitere zehn Milliarden werden von der Regierung beigesteuert. Die Öl- und Gaskonzerne sollen auf die Zusatzgewinne 25 Prozent Steuern zahlen. Laut Ministerium soll es aber die Möglichkeit geben, 80 Prozent dieser Ausgaben steuerlich abzusetzen, um Investitionen im Energiesektor zu fördern.

Maßnahme „vorübergehend“

Die Zusatzgewinnsteuer sei „vorübergehend“ und werde „wieder auslaufen, wenn Öl- und Gaspreise wieder zu einem historisch gesehen normaleren Niveau zurückkehren“. Die Einführung einer solchen Steuer ist ein bemerkenswerter Richtungswechsel der konservativen Regierung unter Premierminister Boris Johnson. Er hatte sie bisher mit der Begründung abgelehnt, sie würde Investitionen der Ölkonzerne in klimafreundliche Energieerzeugung erschweren.