Schanghai-Lockdown: Verschärfte Lieferprobleme drohen

Der Wirtschaft droht als Folge chinesischer Lockdowns und weltweiter Schiffsstaus eine weitere Verschärfung der gravierenden Lieferprobleme. Nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel und des Rotterdamer Hafens ist die Zahl der aus China Richtung Westen fahrenden Schiffe gesunken. Und die Londoner Schifffahrtsberatung Drewry schätzt, dass im Hafen Schanghai allein im April 260.000 für den Export in alle Welt bestimmte Container nicht verladen wurden.

Dass Lieferungen aus China komplett zum Erliegen kommen, wird jedoch nicht befürchtet: „Ein Rückgang des Frachtvolumens in westlicher Richtung wegen des Lockdowns in Schanghai ist zu erwarten, aber das wird begrenzt sein“, sagte eine Sprecherin des Rotterdamer Hafens.

Dennoch werden nach Einschätzung des deutschen Mercator Instituts für Chinastudien (MERICS) sowohl Verbraucher als auch Industrie die Auswirkungen spüren. Deutsche Einzelhändler verkauften eine große Auswahl in China hergestellter Produkte, von Elektronik über Möbel und Kleidung bis zu Spielwaren, sagte MERICS-Analyst Jacob Gunter.