„Partygate“: Abgeordnetenrücktritt wegen „vergifteter Kultur“

Wegen der „Partygate“-Affäre um illegale Lockdown-Feiern in der Downing Street hat ein Abgeordneter der britischen Tory-Partei von Premierminister Boris Johnson seinen Posten im Innenministerium gekündigt. Paul Holmes zeigte sich heute „schockiert und verärgert“ über die Enthüllungen des Untersuchungsberichts und verurteilte „tiefes Misstrauen“ und die „vergiftete Kultur“ in der Regierung.

Holmes arbeitete bisher in der Rolle eines Parlamentarischen Privatsekretärs als Assistent für Innenministerin Priti Patel. Der Skandal untergrabe seine Arbeit als Abgeordneter, teilte Holmes mit. „Es beunruhigt mich, dass diese Arbeit in Ihrem Namen von der giftigen Kultur getrübt wurde, die Nummer 10 zu durchdringen scheint.“ Allerdings forderte der 33-Jährige nicht Johnsons Rücktritt.

Misstrauensvotum offenbar nicht zu erwarten

Sollten 54 der 359 Tory-Abgeordneten sich gegen den Premier aussprechen, käme es zu einem internen Misstrauensvotum. Derzeit sind es nach Zählung der Nachrichtenagentur PA 20 Abgeordnete.

Johnson zeigte sich überzeugt, dass er weiter breiten Rückhalt in der Partei habe. Mit „Partygate“ wollte sich der 57-Jährige nicht weiter aufhalten. Er habe alle Fragen bereits „ziemlich ausreichend und ausführlich“ beantwortet, sagte Johnson.