Nepal: Gericht stoppte Pläne für Flughafen in Wald

Das höchste Gericht Nepals hat Pläne der Regierung gestoppt, einen großen internationalen Flughafen mitten in einem Wald mit vielen und teils bedrohten Wildtieren zu bauen. Die Richter ordneten an, dass die Regierung einen anderen Ort für den geplanten internationalen Flughafen finden müsse, berichtete die „Kathmandu Post“ heute. Das schriftliche Urteil war heute noch nicht veröffentlicht worden.

Die Regierung in dem armen und stark vom internationalen Bergtourismus abhängigen Land im Himalaya plant das mehr als drei Milliarden Euro teure Flughafenprojekt schon seit den 1990er Jahren. Damals hieß es unter anderem, dass der Flughafen in der Hauptstadt Kathmandu an Kapazitätsgrenzen komme.

Doch Umweltschützerinnen und Umweltschützer kritisierten das Projekt immer stark. Denn der bisher geplante Ort befindet sich in der Nähe eines Nationalparks und ist Lebensraum vieler Tiger, Elefanten, Hirsche, Affen und Leoparden. Nach einer Analyse des Tourismusministeriums im Jahre 2017 hätten dort für den Flughafen mehr als 2,4 Millionen Bäume gefällt werden müssen. Bisher hat die Regierung mehr als zwei Milliarden Rupien (15 Millionen Euro) für das Projekt ausgegeben – unter anderem um einigen im Wald lebenden Menschen eine Entschädigung zu zahlen, damit sie wegziehen.

Mehrere aufeinanderfolgende Regierungen argumentierten, dass der bisher angedachte Ort am besten für den Flughafen geeignet sei. Es ist dort flach, eine Autobahn könnte von der Hauptstadt Kathmandu dorthin gebaut werden, und zudem lebten dort nur wenige Menschen, die wegziehen und dafür entschädigt werden müssten, wie die jeweiligen Regierungen betont hatten. In weiten Teilen des Landes ist es hügelig, und die Straßen sind schlecht.