Brasilien: Ermittlungen gegen VW zu Menschenrechtsverletzungen

Volkswagen sieht sich deutschen Medienberichten zufolge in Brasilien mit einem Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen vor mehreren Jahren konfrontiert. Wie NDR, SWR und die „Süddeutsche Zeitung“ gestern berichteten, beziehen sich die Vorwürfe auf den Zeitraum von 1974 bis 1986, als der Autobauer eine Farm am Rande des Amazonas-Beckens unter dem Namen „Companhia Vale do Rio Cristalino“ betrieben habe.

„Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns aufgrund eines möglichen juristischen Verfahrens in Brasilien nicht weitergehend äußern“, erklärte VW auf Anfrage. „Wir können Ihnen jedoch versichern, dass wir die etwaigen Vorkommnisse auf der Fazenda Rio Cristalino, auf die sich die Untersuchung der brasilianischen Ermittlungsbehörden beziehen, sehr ernst nehmen.“

Die Verbrechen sollen dort an Leiharbeitern verübt worden sein, die für die Rodungsarbeiten eingesetzt worden seien. Der VW-Vorstand in Wolfsburg habe wohl von den Vorgängen gewusst, hieß es in den Medienberichten. Der Konzern sei nun am 19. Mai über das Verfahren in Kenntnis gesetzt und zu einer Anhörung am 14. Juni in Brasilia vorgeladen worden.